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Durch den technologischen Fortschritt verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr. In unserem modernen Arbeitsleben stellt sich die Frage: Können wir Arbeit und Privatleben noch effektiv trennen, oder müssen wir lernen, neue Grenzen zu ziehen? In diesem Artikel beleuchten wir die Ergebnisse einer Studie zur Work-Life-Balance, zeigen, wie Beziehungen am Arbeitsplatz unsere Produktivität beeinflussen, und diskutieren, welche Rolle klare Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben spielen. Lesen Sie hier, wie sich diese Dynamiken auf Ihre Zufriedenheit auswirken können und welche Strategien helfen, eine Balance zu finden.
In einer im Juni 2018 durchgeführten Umfrage untersuchte die Personalberatung Michael Page, wie stark berufliche und private soziale Kreise miteinander verwoben sind und welchen Einfluss dies auf das persönliche Wohlbefinden hat. An der Umfrage nahmen 669 Personen in Deutschland teil, von denen viele angaben, dass gute Beziehungen am Arbeitsplatz für sie entscheidend sind. Weniger leicht lässt sich bestimmen, wie sich auch die Vermischung von beruflichen und privaten sozialen Kreisen auf unser Glück auswirken kann. Die Umfrage zeigt, dass diese Verschmelzung von Privat- und Berufsleben in vielen Fällen dazu führt, dass Menschen nicht mehr richtig abschalten können, was sich wiederum negativ auf die Work-Life-Balance auswirkt.
Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie ist die wachsende Schwierigkeit, eine klare Grenze zwischen beruflichen und privaten Beziehungen zu ziehen. Die unten stehende Grafik zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Beschäftigten angeben, auch außerhalb der Arbeitszeit Kontakt zu Kollegen zu haben. Dieser Austausch erfolgt über verschiedene Kanäle: 46 % der Befragten kommunizieren per Textnachrichten oder Anrufen zu privaten Themen, 41 % treffen sich nach der Arbeit zu geselligen Runden, und 9 % verbringen sogar den Urlaub mit Arbeitskollegen.
Diese eng geknüpften sozialen Netzwerke am Arbeitsplatz werden insbesondere von Millennials und Generation Y als selbstverständlich angesehen. Für sie spielen soziale Interaktionen eine zentrale Rolle bei der Wahl des idealen Arbeitsplatzes. Gleichzeitig zeigt sich, dass ältere Arbeitnehmer – insbesondere ab 45 Jahren – seltener an außerdienstlichen Aktivitäten mit Kollegen teilnehmen, was auf veränderte Prioritäten und familiäre Verpflichtungen hinweisen kann.
Eine klare Botschaft der Umfrage ist, dass gute Beziehungen am Arbeitsplatz die Produktivität erheblich steigern können. Die unten stehende Grafimstellt dar, dass 98 % der befragten Beschäftigten in Deutschland der Meinung sind, dass ein starkes kollegiales Miteinander die Arbeitsleistung fördert. Zudem glauben 97 %, dass auch eine positive Beziehung zum Vorgesetzten einen Einfluss auf ihre Produktivität hat.
Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage der Produktivität, sondern auch der persönlichen Zufriedenheit und Entfaltung. Der Austausch mit Kollegen schafft Vertrauen und fördert die Zusammenarbeit, was letztlich zu einer besseren Arbeitsqualität führt. Unternehmen haben dies erkannt und unterstützen gezielt den Kontakt zwischen Kollegen sowie den Austausch zwischen beruflichem und privatem Umfeld. So geben 56 % der Befragten an, dass ihre Familien bereits Arbeitskollegen kennengelernt haben – oft auf Initiative des Arbeitgebers bei gemeinsamen Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern oder Sommerfesten.
Obwohl die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend verschwimmen, bleibt eine klare Trennung im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten bestehen. Die Studie zeigt, dass nur 49 % der Befragten in ihrer Freizeit Kontakt zu ihrem Vorgesetzten haben, während viele Beschäftigte enge private Beziehungen zu gleichrangigen Kollegen pflegen. Die unten stehende Grafik zeigt, dass 51 % der Befragten angeben, dass sie mit ihren Kollegen befreundet sind, jedoch trifft dies nur bei 14 % auch auf ihre Vorgesetzten zu.
Dieser deutliche Unterschied weist darauf hin, dass trotz flacher Hierarchien und intensiver Teamarbeit eine gewisse Distanz zu den Führungskräften erhalten bleibt. Nur 19 % der Beschäftigten besprechen private Themen mit ihren Vorgesetzten, und lediglich 4 % treffen sich außerhalb der Arbeitszeit, beispielsweise abends unter der Woche, mit ihren Chefs.
Die zunehmende Vermischung von Berufs- und Privatleben wirft die Frage auf: Wie wichtig ist es, klare Grenzen zwischen diesen beiden Bereichen zu ziehen? Unsere Studie deutet darauf hin, dass die Fähigkeit, nach der Arbeit abzuschalten und persönliche Zeit zu genießen, ein wichtiger Faktor für das allgemeine Wohlbefinden ist. Eine Balance zwischen Beruf und Privatleben ist nicht nur für die mentale Gesundheit, sondern auch für die langfristige Produktivität von Bedeutung.
Gerade in Zeiten von ständiger Erreichbarkeit durch digitale Tools und Kommunikationskanäle ist es umso wichtiger, klare Grenzen zu setzen. Arbeitnehmer, die bewusste Pausen vom Job einlegen und sich in ihrer Freizeit erholen, berichten von höherer Zufriedenheit und weniger Stress.
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