Der Manager setzt Führungsqualitäten ein, um die Produktivität seines Remote-Teams zu steigern.

Wenn es um Remote-Arbeit und Arbeitsproduktivität geht, scheinen Führungskräfte und Mitarbeiter oft unterschiedliche Sprachen zu sprechen. Laut unserer jüngsten Umfrage besteht hier eine deutliche Diskrepanz: Während 64% der Arbeitnehmer in Deutschland der Meinung sind, dass sie durch mehr Arbeitstage von zu Hause aus produktiver sind, ist fast die Hälfte der Führungskräfte (48%) anderer Meinung. 

An der Umfrage haben mehr als 500 Arbeitnehmer in ganz Deutschland teilgenommen. Die Führungskräfte waren durchweg skeptischer als ihre Mitarbeiter, was die Auswirkungen hybrider und flexibler (Remote-)Arbeitsformen auf die Arbeitsproduktivität, die Zusammenarbeit und die Teamdynamik betrifft.

Wie auch schon in unserer Talent Trends-Studie 2024 untersucht, sind die Erwartungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sehr unterschiedlich. Angesichts der Tatsache, dass 74% der befragten Arbeitnehmer inzwischen auch remote arbeiten können, sollten Unternehmen diesem Thema mehr Gehör schenken. Andernfalls riskieren sie es, Top-Talente zu verlieren. 

Warum Remote-Arbeit funktioniert: Erkenntnisse zur Arbeitsproduktivität

Unsere aktuelle Umfrage zeigt die wichtigsten Faktoren, warum Arbeitnehmer bevorzugt im Homeoffice arbeiten. So geben beispielsweise 92% der Arbeitnehmer in Deutschland an, dass sie sich besser konzentrieren können, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, und 71% berichten von einem besseren Zeitmanagement. Weiterhin sagen 73%, dass sie weniger durch Gespräche von Kolleginnen und Kollegen abgelenkt werden. 63% haben das Gefühl, dass sie produktiver sind, wenn sie ihre Umgebung – von der Beleuchtung des Arbeitsplatzes bis zur Raumtemperatur – selbst gestalten können.

Interessanterweise stimmen viele Führungskräfte mit ihren Teams in Bezug auf diese Vorteile überein. Unsere Daten zeigen, dass eine ähnliche Anzahl der Führungs- und Nicht-Führungskräfte die positiven Auswirkungen der Arbeit aus dem Homeoffice in Bezug auf die Konzentration, das Zeitmanagement, die Work-Life-Balance und die psychische Gesundheit anerkennen.

Aber es gibt immer noch Bereiche, in denen die Meinungen auseinandergehen. Folgende Faktoren werden von Führungskräften eher als nachteilig angesehen:

  • Zusammenarbeit und Teamwork: 30% der Führungskräfte sind der Meinung, dass Homeoffice der Zusammenarbeit im Team schadet, während nur 20% der Nicht-Führungskräfte dieser Meinung sind.
  • Beziehung zur Führungskraft: Während 34% der Arbeitnehmer der Meinung sind, dass Remote-Arbeit ihre Beziehung zu ihrem Vorgesetzten verbessert, sind nur 20% der Führungskräfte dieser Ansicht.
  • Beziehung zu Kollegen: 28% der Führungskräfte sind der Meinung, dass Homeoffice den Beziehungen im Team schadet, während nur 21% der Nicht-Führungskräfte diese Ansicht teilen.

Individueller Nutzen vs. Herausforderungen für das Team?

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Führungskräfte Remote-Arbeit häufig als positiv für den einzelnen Mitarbeiter, aber als negativ für das Team und die Produktivität insgesamt ansehen. Die Herausforderung besteht darin, Führungskompetenzen so einzusetzen, dass die Produktivität des Teams besser unterstützt und gefördert wird. Im nächsten Abschnitt untersuchen wir, wie dies erreicht werden kann.

Praktische Führungskompetenzen, um die Mitarbeiterproduktivität zu steigern

Um die größte Mitarbeiterproduktivität aus Remote-Teams herauszuholen, müssen sich Führungskräfte auf das konzentrieren, was Harvard Business Publishing als „menschliche Magie“ bezeichnet: die kraftvolle Kombination aus Verbindung, Autonomie und Unterstützung, die herausragende Leistungen hervorbringt. Im Folgenden erfahren Sie, wie Führungskräfte diese „Magie“ nutzen können, um die Arbeitsproduktivität von Remote-Teams zu steigern:

Kommunikation optimieren

In unserer Umfrage gaben 73% der Nicht-Führungskräfte an, dass die Formulierung klarer Ziele und Erwartungen ihre Produktivität bei der Remote-Arbeit erhöht. Führungskräfte sollten sich demnach darauf konzentrieren, präzise zu kommunizieren, Zwischenziele zu definieren und regelmäßige Besprechungen abzuhalten. Es muss einen Konsens darüber geben, wie der Arbeitserfolg aussehen soll, und es muss sichergestellt werden, dass jeder seine individuelle Rolle bei der Erreichung dieses Ziels versteht.

Vertrauen aufbauen und weniger kontrollieren

Führungskräfte von Remote-Mitarbeitern sollten loslassen können: Vertrauen Sie Ihrem Team, dass es seine Aufgaben ohne permanente Kontrollen erledigt und die gewünschten Ergebnisse erzielt. Wenn Sie Ihrem Team den Freiraum geben, seine eigene Arbeitsweise zu verwirklichen, steigert das nicht nur die Mitarbeiterproduktivität, sondern schafft auch eine Kultur des Vertrauens und der Verantwortung.

Die persönliche Entwicklung fördern

40% der Nicht-Führungskräfte geben an, dass der Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen die Arbeitsproduktivität steigert. Helfen Sie Ihren Mitarbeitern, Soft Skills wie Kommunikation und Führungsqualitäten sowie technische Fähigkeiten z.B. über KI zu verbessern. Auf diese Weise bauen Sie sich eine Talent-Pipeline innerhalb Ihres Unternehmens auf und sorgen dafür, dass Ihr Team engagiert und motiviert bleibt.

Ihre Führungsrolle mit viel Empathie ausführen

Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen und können die Produktivität von Mitarbeitern im Homeoffice beeinträchtigen. Führungskräfte können unterstützen, indem sie eine gesunde Work-Life-Balance vorleben. Betonen Sie die Relevanz von Pausen, um neue Energie zu tanken. Regelmäßige persönliche Gespräche dienen nicht nur dazu, Aufgaben zu erfassen, sondern bieten auch die Möglichkeit, zu verstehen, wie die Mitarbeiter ihr Arbeitspensum bewältigen. Außerdem können sie so herausfinden, wie sich die Mitarbeiter besser konzentrieren können und produktiv bleiben.

Denken Sie strategisch über Mitarbeiterproduktivität nach

Die Arbeit im Homeoffice erfordert einen neuen Ansatz um Erfolg zu messen. Anstatt nur auf die geleisteten Arbeitsstunden zu blicken, sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Ergebnisse. Sie könnten beispielsweise beobachten, wie gut sich die Teammitglieder an die vereinbarten Zeitpläne halten, wie zufrieden die Kunden mit ihrer Arbeit sind oder wie sie zu einer positiven Teamkultur beitragen. Diese Art von Maßnahmen vermitteln ein klareres Bild der Arbeitsproduktivität und vermitteln Ihrem Team ein Gefühl des Vertrauens in Bezug auf ihre Arbeitsleistung.

Bleiben Sie flexibel und anpassungsfähig

Führungskräfte sollten flexibel bleiben und ihre Vorgehensweise an die Bedürfnisse jedes Teammitglieds anpassen. Einige Remote-Mitarbeiter funktionieren möglicherweise am besten mit einer klaren Struktur, während andere mehr Freiraum benötigen. Als Führungskraft flexibel zu sein bedeutet, dass Sie sich an veränderte Situationen anpassen und dafür sorgen, dass Ihr Team sich auf seine Ziele konzentriert, egal mit welchen Herausforderungen es konfrontiert wird.

Das Geheimnis für eine bessere Mitarbeiterproduktivität? Bessere Führungskompetenzen!

Remote-Arbeit erfordert ein Umdenken in Bezug auf die Leistung und das Wachstum Ihres Teams. Wenn Sie sich auf Führungskompetenzen wie klare Kommunikation, den Aufbau von Beziehungen und Flexibilität konzentrieren, können Sie die Diskrepanz der Erwartungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern abbauen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie dadurch eine engagiertere und produktivere Mitarbeiterschaft erleben. Mit den richtigen Strategien und Tools kann Remote-Arbeit nicht nur die Arbeitsproduktivität aufrechterhalten, sondern auch auf ein neues Niveau heben.

Wenn Sie mehr über die unterschiedlichen Erwartungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern erfahren wollen, laden Sie unsere kostenlose Talent Trends-Studie 2024 herunter. Sie enthält zahlreiche Daten, Erkenntnisse und praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen, Remote-Teams selbstbewusst zu führen und konkrete Ergebnisse zu erzielen.

Benötigen Sie Hilfe beim Aufbau einer qualifizierten und motivierten Belegschaft? Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf, um zu erfahren, wie wir Sie unterstützen können. 

Methode
Diese Umfrage ist Teil der internationalen Studienreihe „Talent Trends“. Neben der jährlichen Umfrage, bei der wir die Meinung von rund 50.000 Personen weltweit einholen, befragen wir dreimal im Jahr Arbeitnehmer zu aktuellen Themen. Diese Umfrage konzentriert sich auf das Thema Arbeitsproduktivität.

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