Düsseldorf, 17. November 2021 – Ausgelöst durch die hybride Arbeitswelt ergeben sich neue Herausforderungen für HR. Arbeit im Homeoffice ist für viele Büroangestellte nicht mehr wegzudenken, Zusammenarbeit findet zunehmend hybrid statt und HR-Prozesse werden immer digitaler. Die Anforderungen an die Personalabteilungen sind heute vielfältiger denn je. Die Hybrid HR-Studie zeigt verschiedene Spannungsfelder auf, denen HR im Kontext von hybriden Arbeitsmodellen gegenübersteht. An der Studie haben 208 Personalmanager:innen teilgenommen.Der Aufgabenumfang von Personalabteilungen ist gestiegen: Digitalprozesse müssen aufgestellt, Kultur- und Führungsthemen neu aufgesetzt, das mobile und zunehmend agile Arbei¬ten sauber ausgesteuert werden. Dieser Situation muss HR mit stagnierenden personellen und budgetären Rahmenbedingungen begegnen. 30 Pro¬zent der HR-Führungskräfte geben an, dass sich die verfügbaren Ressourcen seit der Krise tendenziell sogar eher verringert haben. Die hybride Arbeitswelt wird RealitätMehr als die Hälfte der befragten Personaler:innen plädiert dafür, dass Unternehmen ihren Bürobeschäftigten künftig eine Präsenzzeit von 40 bis 60 Prozent anbieten sollten. Sie erhoffen sich, als Arbeitgeber attraktiver zu werden und Kosten zu sparen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben festgestellt, dass sie im Homeoffice sehr produktiv sein können; sie erkennen aber, dass auch die Arbeit im Büro Vorteile hat. Die Unternehmen müssen sich diesen Bedürfnissen anpassen“, erläutert Michael Baier, Managing Director bei Michael Page. Räumliche und zeitliche Flexibilität, Work-Life-Balance sowie Unternehmenskultur werden aktuell als wichtigste Attraktivitätsfaktoren für Arbeitgeber gerankt. 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass durch eine wachsende Ortsunabhängigkeit des Arbeitsplatzes die Arbeitgeberattraktivität steigt. Hinsichtlich der Faktoren rund um Kultur, Kommunikation und Koordination erwarten die Befragten jedoch negative Einflüsse durch hybrides Arbeiten: so leiden abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie interne Netzwerke unter zu viel Distanz. Ebenso erschwere es die hybride Arbeitswelt, die Wertschätzung für den Einzelnen, aber auch die Unternehmenskultur insgesamt zu transportieren. Spannungen erwartet aufgrund unterschiedlicher Arbeitsmodelle Unterschiedliche Präsenzregeln können in Unternehmen auch für Spannungen sorgen. In großen Un¬ternehmen ist die erwartete Anwesenheitszeit tendenziell geringer als in kleinen Unternehmen, in der Dienstleistungsbranche geringer als in der Industrie. Acht von zehn der befragten HR-Manager:innen erwarten, dass es Spannungen zwischen Mitarbeiter:innen geben wird, die zuhause oder mobil arbeiten – und denjenigen, die das nicht können.„Vor diesem Hintergrund sollte HR gemeinsam mit dem Management die Stimmung in der Belegschaft genau im Blick behalten, um auf mögliche entstehende Spannungen direkt reagieren zu können“, erklärt Michael Baier.HR macht DigitalisierungssprungSeit dem Frühjahr 2020 hat HR einen Digitalisierungssprung nach vorn gemacht. So stimmen 51 Prozent der Befragten zu, dass die Pandemie zu einem nachhaltigen Digitalisierungsschub in den HR-Abteilungen geführt hat. Gerade bei den Basics, wie etwa bei der E-Akte, E-Signatur und Collaboration Tools (insbesondere Microsoft Teams), haben die Personalabteilungen aufgeholt. Viele Unternehmen planen Investitionen in den Bereichen Talent Management, Learning und Analytics.Zugleich sehen viele HR-Führungskräfte ihre Teams digital gut aufgestellt, während andere Abteilungen das kritischer bewerten. So beurteilt fast je¬der dritte befragte Nicht-HRler den di-gitalen Reifegrad von HR mit „gering“ oder „sehr gering“ (31 Prozent), während sich 59 Prozent der Befragten digital auf Augenhöhe mit den anderen Unternehmensbereichen sehen. Gute Führung war nie so wichtig wie heuteDie Entstehung einer hybriden Arbeitswelt bringt auch neue Herausforderungen für Führungskräfte mit sich. Neue Nähe aufzubauen – technisch kompetent, persönlich authentisch – ist Leadership-Aufgabe. Für HR gilt es, Führungskräfte hierbei zu unterstützen und entsprechend zu befähigen. So betrachten 68 Prozent der Studienteilnehmer:innen, die Verbesserung der Führungskultur als wichtigstes Ziel für die Personalabteilung.„Führungskräfte müssen heute vermehrt als People Manager agieren“, sagt Michael Baier. „Digitale Nähe, das Vertrauen sowie die Verbindung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen bzw. Führungskräften gilt es, zu erhalten – insbesondere beim Remote Onboarding.“Über die Hybrid HR-Studie:Insgesamt wurden 208 Personalmanagerinnen und -manager zu Veränderungen in den Aufgaben und der Ausrichtung von Personalarbeit in der neuen Arbeitswelt befragt. Die Onlinebefragung führte F.A.Z. Business Media | research im Juli und August 2021 durch. Ergänzend wurden vertiefende, qualitative Workshops mit 22 HR-Praktiker:innen durchgeführt. Initiatoren der Studie sind das HR-Fachmagazin Personalwirtschaft, der HR-IT-Dienstleister Empleox, die Talent-Experten von milch & zucker sowie die Personalberatung PageGroup.Weitere Ergebnisse der Hybrid HR- Studie finden Sie hier. 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