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In vielen Branchen, insbesondere im Finanzdienstleistungssektor, haben große Blue-Chip-Unternehmen einen erheblichen Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente. In einer Zeit, in der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an erster Stelle steht und in der Mitarbeitern die Unternehmenskultur zunehmend wichtiger als andere Faktoren ist, können sich kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) von der Konkurrenz abheben.
Es gibt viele falsche Vorstellungen, wenn es um das flexible Arbeiten geht – insbesondere in kleineren Unternehmen. Viele Menschen denken dabei sofort an berufstätige Mütter oder eine kürzere Arbeitswoche, aber das stimmt nicht. Beim flexiblen Arbeiten geht es um eine neue Denkweise und einen dynamischeren Ansatz für die Art und Weise, wie Mitarbeiter ihre täglichen Aufgaben erfüllen. Tatsächlich entscheiden sich viele Unternehmen aus genau diesem Grund dafür, den Begriff dynamisches Arbeiten anstelle von flexibles Arbeiten zu verwenden. Beim dynamischen Arbeiten geht es um Produktivitätssteigerung, die Unterstützung einer gesunden Work-Life-Balance für Mitarbeiter – also eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – und den Aufbau eines vertrauensvollen, leistungsfähigen Arbeitsumfelds.
Diese Arbeitsweise ist direkt aus den neuen Anforderungen der Millennials entstanden. Um das Interesse der besten und talentiertesten Bewerber zu wecken, müssen Unternehmen möglichst wettbewerbsfähige Leistungen anbieten. Der zunehmende Fokus auf die psychische Gesundheit ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Entscheidung vieler Unternehmen, das dynamische Arbeiten zu integrieren.
Größere, stärker digitalisierte Unternehmen sind bei dieser neuen Arbeitsweise führend, da sie sowohl über die Kapazitäten als auch über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um diese dynamischen Arbeitszeitmodelle zu unterstützen. “Wir empfehlen unseren Kunden oft, nach Möglichkeit ein flexibles Arbeitsumfeld einzuführen, um den gesamten Rekrutierungsprozess zu optimieren – nicht nur im Hinblick auf die Gewinnung neuer Talente, sondern auch, um Mitarbeiter möglichst langfristig ans Unternehmen zu binden. Für viele KMUs stellt dies eine Herausforderung dar”, meint Michael Baier, Senior Executive Manager Financial Services bei Michael Page.
Der moderne Markt ist hart umkämpft und es gibt nicht genügend Bewerber. Das wiederum bedeutet, dass die besten Talente nicht nur endlose Auswahlmöglichkeiten haben, sondern es sich auch leisten können, den von ihnen bevorzugten Arbeitsplatz zu wählen. Aus Sicht der Einstellung stehen Unternehmen heute mehr denn je unter Druck, sich gut an Bewerber zu verkaufen.
Für diejenigen Unternehmen, für die ein dynamisches Arbeitsumfeld noch Neuland ist und die überlegen, wie ein solches Modell umsetzen lassen könnte, ist es von entscheidender Bedeutung, die damit verbundenen Herausforderungen zu verstehen. Ebenso wichtig ist es, Workarounds zu finden, die implementiert werden können und den individuellen Anforderungen des Unternehmens gerecht werden.
Natürlich ist die Abdeckung zu Stoßzeiten die größte Sorge. Wird die Arbeit erledigt, wenn jeder im Home Office, kürzer oder außerhalb des Büros arbeitet? Die Umsetzung eines dynamischen Arbeitszeitmodells für alle Mitarbeiter und die Genehmigung durch etablierte/erfahrene Teammitglieder kann beängstigend und vielleicht sogar unmöglich erscheinen. Millennials bevorzugen diese neue Arbeitsweise, aber wird sie für alle Mitarbeiter von Vorteil sein? Wenn Ihr Team bereits ein flexibles bzw. dynamisches Arbeitsumfeld gefordert hat, fühlen Sie sich vielleicht schuldig, weil sie es abgelehnt oder nur einigen wenigen Mitarbeitern diese Art des Arbeitens gestattet haben.
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass dynamisches Arbeiten nicht mit einer kürzeren Arbeitszeit gleichzusetzen ist. Stellen Sie sicher, dass das neue Modell für Ihre Mitarbeiter funktioniert und dass es der Produktivität Ihrer Teams zu Gute kommt. Der Schwerpunkt sollte auf den Ergebnissen liegen, nicht auf der Zeit, die im Büro verbracht wird.
Erleichtern Sie den Zugriff auf Ihr System, damit Mitarbeiter von zu Hause oder einem anderen Standort aus arbeiten können. So lässt sich die Produktivität erheblich steigern. Gerade Millennials schauen morgens oft als erstes in ihre E-Mails oder beantworten Fragen auch noch deutlich nach 17:30 Uhr. Tatsächlich kann die Möglichkeit, sich auf dem Weg zum Arbeitsplatz einzuloggen, dazu führen, dass schon einiges erledigt wird, bevor der Rest des Teams sich überhaupt angemeldet hat.
Flexibilitäts-Champions können beispielsweise sicherstellen, dass das dynamische Arbeitsumfeld von allen gut angenommen wird. Diese Champions sollten aus allen Unternehmensbereichen kommen und zeigen, wie das flexible Arbeiten für sie am besten funktioniert. Ein Champion könnte eine Person sein, die eine längere Mittagspause macht, aber eine Stunde vor allen anderen zur Arbeit kommt. Oder ein Elternteil, das später zur Arbeit kommt, um die Kinder morgens zur Schule oder in den Kindergarten zu bringen. Champions könnten auch bei Bedarf früher Feierabend machen, um einen früheren Zug zu nehmen, sich aber wieder einloggen, sobald sie nach Hause kommen.
Herausragende Leistungen sollten gelobt werden – sowohl für die Mitarbeiter im Büro als auch für diejenigen mit einem dynamischen Arbeitszeitmodell. Wenn sich die Leistung eines Einzelnen nach der Einführung eines dynamischen Arbeitszeitmodells jedoch spürbar verbessert, sollten Sie dafür sorgen, dass dies gesamten Unternehmen kommuniziert wird.
Vereinbaren Sie mit jedem Mitarbeiter wöchentliche Leistungen – unabhängig von den Flexibilitätsanforderungen – Arbeiten von zu Hause, längere Mittagspausen oder spätere Anfangszeiten. Jeder Mitarbeiter sollte seine KPIs und täglichen Verantwortlichkeiten kennen, um sicherzustellen, dass er seine Aufgaben erfüllen kann. Bei der Einführung eines dynamischen Arbeitszeitmodells wird dies immer wichtiger, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird.
Ziehen Sie auch Jobsharing in Betracht, wo immer dies möglich ist. Würden vielleicht zwei Mitarbeiter in Teilzeit besser arbeiten, wenn sie sich die Verantwortlichkeiten einer Stelle teilen würden? Jobsharing ist eine praktische Lösung, wenn zwei Mitarbeiter oder Neueinsteiger unter der Woche nur eingeschränkt arbeiten können.
Um Ihr dynamisches Arbeitszeitmodell umzusetzen, sollten Sie Folgendes tun:
Beim Aufbau eines dynamischen Arbeitszeitmodells für Ihr Unternehmen ist es wichtig, die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter, die aktuellen Arbeitszeiten und -tage, den verfügbaren Büroraum und die verfügbaren Technologien zu berücksichtigen. Definieren Sie, was dynamisches Arbeiten in Ihrem Unternehmen bedeutet. Für den Erfolg eines dynamischen Arbeitszeitmodells ist es von grundlegender Bedeutung, einen klaren Prozess festzulegen und sicherzustellen, dass dieser für alle Mitarbeiter leicht zugänglich ist. Er sollte das formelle Verfahren zur Beantragung eines dynamischen Arbeitszeitmodells beinhalten, aber auch auf die Bedeutung im Hinblick auf eher informelle Aspekte eingehen.
Neben der Vereinbarung wöchentlicher Leistungen für Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten sollten Sie die Rollen und Verantwortlichkeiten von Mitarbeitern, Vorgesetzten und der Personalabteilung klar definieren, um ein dynamisches Arbeitszeitmodell zum Erfolg zu führen. Verfolgen Sie Leistungen und feiern Sie Erfolge im gesamten Unternehmen.
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